Polyptoton

(n.): rhetorische Figur Form der Paronomasie; Wiederholung desselben Wortes innerhalb eines Satzes oder eines Verses in verschiedenen Beugungsformen (im Unterschied zur Gemination oder Epanalepse). Beispiele: homo hominis lupus, Aug um Auge. Oft als Superlativ, z.B. König der Könige, das Beste vom Besten. Vgl. auch Figura etymologica.

persuadere

lat. ›überzeugen‹ und ›überreden‹; Begriff aus der Rhetorik, der das Ziel einer Rede bezeichnet

perspicuitas

Prinzip der antiken Stil-Lehre: Klarheit und Verständlichkeit

 

peroratio

Begriff aus der Rhetorik, der den Schlussteil einer Rede bezeichnet; auch: ›conclusio‹

 

Paronomasie

(f.): rhetorische Figur; Wortspiel durch a) die (widersprüchliche) Verbindung von Wörtern desselben Stammes (vgl. Figura etymologica und Polyptoton) oder b) die Verbindung ähnlich klingender Wörter, z.B. Der Rheinstrom ist worden zu einem Peinstrom, die Klöster sind ausgenommene Nester, die Bistümer sind verwandelt in Wüsttümer […] (Schiller, Wallensteins Lager).

Parenthese

(f.): ›Einschub‹, rhetorische Figur; Unterbrechung eines Satzes durch den Einschub eines grammatikalisch vollständigen und selbstständigen weiteren Satzes in Gedankenstrichen oder Klammern, z.B.: Eduard – so nennen wir einen reichen Baron im besten Mannesalter – Eduard hatte in seiner Baumschule die schönste Stunde eines Aprilnachmittags zugebracht, um frisch erhaltene Propfreiser auf junge Stämme zu bringen. (Goethe, Die Wahlverwandtschaften).

ornatus

Prinzip der antiken Stil-Lehre: sprachliche und stilistische Formgebung (einschließlich Schmuck und Gestaltung wie Tropen und rhetorische Figuren

 

narratio

Begriff aus der Rhetorik, der einen Teil einer Rede bezeichnet: eine kurze Darlegung des Themas/Sachverhalts

 

 

memoria

Begriff aus der Rhetorik, der einen Teil der Aufgaben eines Redners bei der Konzeption seiner Rede bezeichnet: das Auswendiglernen (Technik des Auswendiglernens: Mnemotechnik)

Manierismus

(m.), gesamteuropäischer, ursprünglich aus der bildenden Kunst stammender Stilbegriff für die Übergangsphase von der Renaissance zum Barock (1530-1630), gekennzeichnet durch Experimente mit formalen Extremen. Im literaturhistorischen Sinn Bezeichnung für einen selbstzweckhaften, nachdrücklich artifiziellen Stil unter Verwendung zahlreicher Tropen, Metaphern und Concetti. Berühmte literarische Vertreter waren in Spanien Luis de Gongora (Gongorismus), in Italien Giambattista Marino (Marinismus), in Deutschland v. a. Harssdörffer und die schlesische Dichterschule (Lohenstein, Hofmannswaldau).