das Sonett hat 14 Verse, zumeist unterteilt in zwei Quartette und zwei Terzette; die Reimform variiert, ist jedoch in der Regel mit zwei Reimen in den Quartetten und drei Reimen in den Terzetten realisiert, etwa: abba/ abba/cde/dce; in der dt. Dichtung des 17. Jh.s wird das Sonett mit dem Grundvers Alexandriner eingeführt; seit dem 18. Jh. verwendet man häufig 5-hebige gereimte Jamben
i. e. S. ein Gedicht nach dem Muster sangbarer Texte in metrisch gleich gebauten Strophen, die einem festen Reimschema folgen (insb. Volks- und Kirchenlieder)
als (gr.) ›Aufschrift‹ (in Versrede) bereits in der Antike auf Grabmälern und auch Gefäßen, Waffen etc. zu finden; die Zweigliedrigkeit des Epigramms, speziell im
elegischen Distichon (Elegie), bietet die Möglichkeit einer antithetischen Strukturierung; die Pointiertheit und Kürze des Epigramms lässt es zu einer bevorzugten Gattung satirischer Dichtung werden (Xenien)
wird definiert (1) formal als ein in elegischen Distichen gefasstes, nicht-epigrammatisches Gedicht (Epigramm); das ›elegische Distichon‹ bezeichnet die Abfolge von Hexameter und Pentameter; bspw.: »Im Hexameter zieht der ästhetische Dudelsack Wind ein; / Im Pentameter drauf läßt er ihn wieder heraus« (Claudius); die Elegie in elegischen Distichen hat sich durch die Bemühungen Klopstocks seit Mitte des 18. Jh.s durchgesetzt; (2) inhaltlich als ›threnetische Elegie‹, Gegenstände der Klage thematisierend, oder als ›erotische Elegie‹, Gegenstände der Liebe thematisierend
strophisch gegliedertes Erzähllied (ggf. mit dramatischer Rede) in dessen Mittelpunkt eine konflikthafte Begebenheit steht; man unterscheidet zwischen Volks-
und Kunstballade; in der dt. Dichtung wird die Ballade mit Bürgers Lenore (1773) populär; die Zuordnung der Ballade zur Lyrik ist umstritten (Erzähllied vs. liedförmige Erzählung)
neben den unten genannten sind in der dt. Dichtung etwa Hymne, Ghasel, Rondeau geläufige Gedichtformen; bei der Ode, Terzine, Sestine und Stanze entspricht die Gedichtform der Strophenform (etwa: eine Sestine ist ein Gedicht aus Sestinen; ein Gedicht in horazischen Odenstrophen ist eine Ode)
i. w. S. partielle Übereinstimmung des phonetischen Materials wenigstens zweier Wörter im Text; zu unterscheiden sind: (1) Alliteration (bei Übereinstimmung der anlautenden Konsonanten: Buch : Band), (2) Assonanz (bei Übereinstimmung der Vokale: Buch : Wut) und (3) Endreim (bei Übereinstimmung des Auslauts unter Einschluss der Vokale: Band : Hand); i. e. S. der Endreim der eben bezeichneten Art
metrische Form des Versschlusses; man unterscheidet zwischen männlicher (auch: stumpfer) und weiblicher (auch: klingender) Kadenz; die männliche Kadenz bezeichnet den Versschluss auf einer Hebung, die weibliche Kadenz bezeichnet den Versschluss auf einer Folge von Hebung und abschließender Senkung.
ungereimte Verse ohne durchgehende Vers- und Strophenmaße, jedoch an antiken Verselementen orientiert; Freie Rhythmen (in der dt. Dichtung seit Klopstock,
insbesondere zwischen Mitte des 18. und Mitte des 19. Jh.s) zeichnen sich bedingt durch ihre antiken Anleihen durch einen hohen Stil aus und unterscheiden sich somit von den prosa- näheren ›Freien Versen‹ (seit Anfang des 20. Jh.s)