Rhythmus
(m., Pl. Rhythmen), Gliederung der laut gesprochenen Sprache als Wechsel von betonten und unbetonten (akzentuierendes Prinzip) bzw. langen und kurzen Silben (quantifizierendes Prinzip, vgl. Metrik) in der Zeit. Der allgemeine Sprachrhythmus wird in der ›gebundenen‹ Verssprache durch lautliche (etwa Reim) oder syntaktische Mittel (etwa Anapher, Epipher) noch verstärkt, der Begriff ›Rhythmus‹ also meist auf Versebezogen. Während sich das Metrum durch ein festes Schema auszeichnet, wird unter Rhythmus allgemein die Spannung der lautlichen Abfolge eines Verses als Wiederholung und/oder Variation verschiedener Folgen von Hebungen und Senkungen (bzw. Längen und Kürzen) der Silben verstanden; der Rhythmus lässt sich so als individuelle Realisierung des schematisierten Metrums sehen. Vgl. auch freie Rhythmen.