Vorlesung: Johann Wolfgang Goethe (SoSe 2017)
Prof. Dr. Albert Meier

Johann Wolfgang Goethe – Einführung und Zitate

Die ›Medusa Rondanini

Goethe hat während seines Aufenthalts in Rom (1787) eine ästhetische ›Entdeckung‹ gemacht, die als Symbol für sein Schreiben bzw. für seine Kunst verstanden werden kann: die Medusa Rondanini. Diese kleine Plastik ist die Kopie eines verlorenen griechischen Originals aus römischer Zeit und zeigt das (griechischer Sage nach von Perseus abgeschlagene) Haupt der Medusa (eine der drei Gorgonen: schreckliche Ungeheuer mit Schlangenhaar, deren Anblick versteinert).

In dieser Darstellung des grässlichen Unwesens ist das Grauenhafte mit dem Schönen verbunden, sodass das Schreckliche in der ästhetischen Stilisierung beschönigt wird. In dieser Gestalt verliert die Medusa Rondanini fraglos ihren bedrohlichen Charakter. Mindestens die reiferen Werke von Goethe (nach seiner Italienreise) stehen unter dem gleichen Gesetz: Kunst als Versuch, das Schreckliche des Lebens zu bannen.

Auch in Goethes Italien-Lied Mignon findet sich dieses Prinzip wieder. Das vor Goethes realer Italienerfahrung entstandene Gedicht gilt als klassisches Lied deutscher Italien-Sehnsucht (Italien als Ort der Schönheit und der Sinnlichkeit). Die in der ersten Strophe aufgerufenen Italien-Topoi (mediterrane Natur, Farbigkeit) stehen metonymisch für ein glücklicheres Leben.

Doch bereits in der zweiten Strophe kommt die Motivation dieser Sehnsucht mit ins Spiel. »Marmorbilder stehn und sehn mich an: | Was hat man dir, du armes Kind, gethan?« (V. 9f.) Eine Bedrohung, ein Schmerz wird hier schon angedeutet, und nicht zufälligerweise wechselt die Anrede von »Geliebter« (V. 6) zu »Beschützer« (V. 12). In der dritten Strophe wird diese Bedrohung dann ganz konkret. Der Weg der Italien-Sehnsucht, der Weg der Sehnsucht nach einem besseren Leben, führt zu den Drachenhöhlen und Bergstürzen der Alpen: dahin, wo es gefährlich ist, und eben nicht nach Italien. Das Gedicht endet also nicht mit der Befriedigung, sondern im Gegenteil mitten im Schrecken.(Anm.: Dass hier die Alpen ganz konkret gemeint sind, zeigt sich vor allem an dem Stichwort der »Drachen«. Noch im 17. Jh. ist man naturwissenschaftlich ernsthaft davon ausgegangen, dass in den Alpen Drachen hausen).

Indem diese von den Alpen (als mythischer Ort von Gefahr) ausgehende Gefahr in Schönheit gebannt ist, durch die lyrische Darstellung erträglich gemacht wurde, hat Kunst hier also genau die Funktion der Medusa-Abbildung: Abwehr des Schrecklichen! Unter diesem Leitsatz kann Goethes Kunst immer verstanden werden. Deswegen ist die Ästhetisierung die Stilisierung im Sinne des Klassizismus so wichtig, weil nur durch die schöne Form, nur durch die Umgestaltung des Grässlichen ins Schöne, eine solche Bannung alles Furchtbaren möglich wird.

Auf ganz ähnliche Weise setzt das Gedicht Ein gleiches (›Wandrers Nachtlied‹) das um, was die Medusa Rondanini darstellt. In den letzten Versen »Warte nur! Balde | Ruhest du auch« (V. 7f.) drängt sich dem Hörer/Leser ein Todes-Motiv auf (oder zumindest ein Unwohlsein ob des hinter der Mehrdeutigkeit der Zeichen liegenden Grauens). Im schönen, weichen Klang des Gedichts liegt also gleichzeitig ein Widerstand: Etwas stört, wird aber durch die schöne Form beherrscht. Der zentrale Wert, der sich durchgehend in Goethes Werk findet und der in der unterschiedlichsten Form immer wieder zum Thema gemacht wird, heißt ›Schönheit‹. Alles, was wirklich Wert hat, muss in irgendeiner Weise ästhetisch gerechtfertigt sein. Schönheit ist insofern das, was Menschen als Höchstes leisten können.


Goethe, Johann Wolfgang: Italienische Reise (29. Juli 1787):

»Nur einen Begriff zu haben daß so etwas in der Welt ist, daß so etwas zu machen möglich war, macht einen zum doppelten Menschen. Wie gern sagt’ ich etwas drüber, wenn nicht alles was man über so ein Werk sagen kann, leerer Windhauch wäre. Die Kunst ist deshalb da, daß man sie sehe, nicht davon spreche, als höchstens in ihrer Gegenwart. Wie schäme ich mich alles Kunstgeschwätzes, in das ich ehmals einstimmte.«

[Goethe, Johann Wolfgang: Sämtliche Werke nach Epochen seines Schaffens. Münchner Ausgabe. Herausgegeben von Karl Richter in Zusammenarbeit mit Herbert G. Göpfert, Norbert Miller, Gerhard Sauder und Edith Zehm. Band 15.1: Italienische Reise. Herausgegeben von Andreas Beyer und Norbert Miller. München – Wien 1992, S. 399.]


Goethe, Johann Wolfgang: Über Laokoon:

»Ein echtes Kunstwerk bleibt, wie ein Naturwerk, für unsern Verstand immer unendlich; es wird angeschaut, empfunden; es wirkt, es kann aber nicht eigentlich erkannt, vielweniger sein Wesen, sein Verdienst mit Worten ausgesprochen werden.«

[Goethe, Johann Wolfgang: Über Laokoon. In: Goethe, Johann Wolfgang: Sämtliche Werke nach Epochen seines Schaffens. Münchner Ausgabe. Herausgegeben von Karl Richter in Zusammenarbeit mit Herbert G. Göpfert, Norbert Miller und Gerhard Sauder. Band 4.2: Wirkungen der Französischen Revolution 1791-1797. Teil 2. Herausgegeben von Klaus H. Kiefer, Hans J. Becker, Gerhard H. Müller, John Neubauer und Peter Schmidt. München – Wien 1986, S. 73-88, hier S. 73.]


Goethe, Johann Wolfgang: An Herzog Carl August, 3. 2. 1787:

»Die Kunstwercke der ersten Klaße müßte man von Zeit zu Zeit wiedersehen können, in ihnen ist ein unabsehlicher Abgrund.«

[Goethe, Johann Wolfgang: Italienische Reise I. 64. An Carl August Herzog von Sachsen-Weimar und Eisenach Rom, 3. Februar 1787. In: Briefe. Hg. von Georg Kurscheidt, Norbert Oellers und Elke Richter. Band 7.1. S. 111-113, hier S. 112.]


Goethe, Johann Wolfgang: Ein Roman:

»Kennst du das Land? wo die Zitronen blühn,
Im dunkeln Laub die Gold-Orangen glühn,
Ein sanfter Wind vom blauben Himmel weht,
Die Myrte still und hoch der Lorbeer steht,
Kennst du es wohl?
Dahin! Dahin!
Mögt ich mit dir, o mein Geliebter, ziehn.

Kennst du das Haus? auf Säulen ruht sein Dach,
Es glänzt der Saal, es schimmert das Gemach,
Und Marmorbilder stehn und sehn mich an:
Was hat man dir, du armes Kind, getan?
Kennst du es wohl?
Dahin! Dahin!
Mögt ich mit dir, o mein Beschützer, ziehn.

Kennst du den Berg und seinen Wolkensteg?
Das Maultier sucht im Nebel seinen Weg,
In Höhlen wohnt der Drachen alte Brut,
Es stürzt der Fels und über ihn die Flut.
Kennst du ihn wohl?
Dahin! Dahin!
Geht unser Weg! o Vater, laß uns ziehn!«

[Goethe, Johann Wolfgang: Sämtliche Werke nach Epochen seines Schaffens. Münchner Ausgabe. Herausgegeben von Karl Richter in Zusammenarbeit mit Herbert G. Göpfert, Norbert Miller und Gerhard Sauder. Band 5: Wilhelm Meisters Lehrjahre. Ein Roman. Herausgegeben von Hans-Jürgen Schings. München – Wien 1988, S. 142.]


Goethe, Johann Wolfgang: Erhabne Grossmama:

»Bei dem erfreulichen Anbruche
Des 1757. Jahres
wollte
Seinen
Hochgeehrtesten und Herzlichgeliebten
Groß Eltern
Die Gesinnungen Kindlicher Hoch-
achtung und Liebe
durch
Folgende Segens Wünsche
zu erkennen geben
Deroselben
Treugehorsamster Enkel
Johann Wolfgang Goethe

[…]

ERHABNE GROSSMAMA! Des Jahres erster Tag
Erweckt in meiner Brust ein zärtliches Empfinden,
Und heißt mich ebenfalls Sie jetzo anzubinden
Mit Versen, die vielleicht kein Kenner lesen mag;
Indessen hören Sie die schlechte Zeilen an,
Indem sie wie mein Wunsch aus wahrer Liebe fließen
Der Segen müsse sich heut über Sie ergießen,
Der Höchste schütze Sie, wie er bisher getan.
Er wolle Ihnen stets, was Sie sich wünschen, geben,
Und lasse Sie noch oft ein Neues Jahr erleben.
Dies sind die Erstlinge, die Sie anheut empfangen,
Die Feder wird hinfort mehr Fertigkeit erlangen.«

[Goethe, Johann Wolfgang: Sämtliche Werke nach Epochen seines Schaffens. Münchner Ausgabe. Herausgegeben von Karl Richter in Zusammenarbeit mit Herbert G. Göpfert, Norbert Miller und Gerhard Sauder. Band 1.1: Der junge Goethe. 1757-1775. Herausgegeben von Gerhard Sauder. München – Wien 1985, S. 75f.]


Goethe, Johann Wolfgang: Das Schreien:

»DAS SCHREIEN NACH DEM ITALIÄNISCHEN

Jüngst schlich ich meinem Mädgen nach,
Und ohne Hindernüs Umfaßt’ ich sie im Hain;
sie sprach: Laß mich, ich schrei gewiß.
Da droht’ ich trotzig: Ha, ich will
Den töten, der uns stört.
Still, winkt sie lispelnd, Liebster, still,
Damit dich niemand hört.«

[Goethe: Sämtliche Werke (Anm. 5), S. 120.]


Goethe, Johann Wolfgang: Tagebücher und Gespräche

»Genug ich habe noch aus Elsas zwölf Lieder mitgebracht, die ich auf meinen Streiffereyen aus denen Kehlen der ältsten Müttergens aufgehascht habe. Ein Glück! denn ihre Enckel singen alle: ich liebte nur Ismenen.«

[Goethe, Johann Wolfgang: An Johann Gottfried Herder, September 1771. In: Goethe, Johann Wolfgang: Sämtliche Werke, Briefe, Tagebücher und Gespräche. Vierzig Bände. II. Abteilung: Briefe, Tagebücher und Gespräche. Herausgegeben von Karl Eibl zusammen mit Horst Fleig u. a. Band 1 (28): Von Frankfurt nach Weimar. Briefe, Tagebücher und Gespräche vom 23. Mai 1764 bis 30. Oktober 1775. Herausgegeben von Wilhelm Große. Frankfurt am Main 1997 (Bibliothek deutscher Klassiker 139), S. 239f., hier S. 239.]


Goethe, Johann Wolfgang: Heidenröslein:

»Sah ein Knab’ ein Röslein stehn,
Röslein auf der Heiden,
War so jung und morgenschön
Lief er schnell es nah zu sehn
Sah’s mit vielen Freuden.
Röslein, Röslein, Röslein rot,
Röslein auf der Heiden.

Knabe sprach: ich breche dich,
Röslein auf der Heiden!
Röslein sprach: ich steche dich,
Daß du ewig denkst an mich,
Und ich will’s nicht leiden.
Röslein, Röslein, Röslein rot,
Röslein auf der Heiden.

Und der wilde Knabe brach
‘s Röslein auf der Heiden;
Röslein wehrte sich und stach,
Half ihr doch kein Weh und Ach,
Mußte es eben leiden.
Röslein, Röslein, Röslein rot,
Röslein auf der Heiden.«

[Goethe: Sämtliche Werke (Anm. 5), S. 163f.]


Goethe, Johann Wolfgang: Fabelliedchen:

»| Es sah’ ein Knab’ ein Rößlein stehn | Ein Rößlein auf der Heiden. | Er sah, es war so frisch und schön | Und blieb stehn, es anzusehen | Und stand in süssen Freuden. || Ich supplire diese Reihe nur aus dem Gedächtniß, und nun folgt das kindische Ritornell bey jeder Strophe: || Rößlein, Rößlein, Rößlein roth, | Rößlein auf der Heiden! | Der Knabe sprach: ich breche dich! | Rößlein etc. | Das Rößlein sprach: ich steche dich, | Daß du ewig denkst an mich | Daß ichs nicht will leiden! Rößlein etc. | Jedoch der wilde Knabe brach, | Das Rößlein etc. | Das Rößlein wehrte sich und stach, | Aber er vergaß darnach | Beym Genuß das Leiden! | Rößlein etc. || Ist das nicht Kinderton?«

[Von Deutscher Art und Kunst. Einige fligende Blätter [herausgegeben von Johann Gottfried Herder]. Hamburg 1773, S. 57.]


Goethe, Johann Wolfgang: Wandrers Sturmlied:

»Wen du nicht verlässest Genius | Nicht der Regen nicht der Sturm | Haucht ihm Schauer übers Herz | Wen du nicht verlässest Genius, | Wird der Regen Wolke | Wird dem Schloßensturm | Entgegensingen wie die | Lerche du dadroben, | Wen du nicht verlässest Genius. || Den du nicht verlässest Genius, | Wirst ihn heben übern Schlammpfad | Mit den Feuerflügeln | Wandeln wird er | Wie mit Blumenfüßen | Über Deukalions flutschlamm, | Python tötend leicht groß, | Pythius Apollo | Den du nicht verlässest Genius. || […] || Umschwebt mich ihr Musen! | Ihr Charitinnen! | Das ist Wasser das ist Erde | Und der Sohn des Wassers und der Erde | Über den ich wandle Göttergleich. || […] || Vater Bromius | Du bist Genius | Jahrhunderts Genius | Bist was innre Glut | Pindarn war | Was der Welt | Phöb Apoll ist. || […] || Wenn die Räder rasselten Rad an Rad | Rasch ums Ziel weg | Hoch flog siegdurchglühter Jünglinge Peitschenknall | Und sich Staub wälzt | Wie von Gebürg herab sich | Kieselwetter ins Tal wälzt | Glühte deine Seel Gefahren Pindar | Mut Pindar – Glühte | Armes Herz – | Dort auf dem Hügel –| Himmlische Macht – | Nur soviel Glut – | Dort ist meine Hütte – | Zu waten bis dort hin.«

[Goethe: Sämtliche Werke (Anm. 5), S. 197-200.]


Goethe, Johann Wolfgang: Wandrers Nachtlied:

Ȇber allen Gipfeln
Ist Ruh,
In allen Wipfeln
Spürest du
Kaum einen Hauch;
Die Vögelein schweigen im Walde.
Warte nur, balde
Ruhest du auch.«

[Goethe, Johann Wolfgang: Wandrers Nachtlied. In: Goethe, Johann Wolfgang: Sämtliche Werke nach Epochen seines Schaffens. Münchner Ausgabe. Herausgegeben von Karl Richter in Zusammenarbeit mit Herbert G. Göpfert, Norbert Miller und Gerhard Sauder. Band 2.1: Erstes Weimarer Jahrzehnt. 1775-1786 (1). Herausgegeben von Hartmut Reinhardt. München – Wien 1987, S. 53.]


Kehlmann, Daniel: Die Vermessung der Welt:

»Geschichten wisse er keine, sagte Humboldt und schob seinen Hut zurecht, den der Affe umgedreht hatte. Auch möge er das Erzählen nicht. Aber er könne das schönste deutsche Gedicht vortragen, frei ins Spanische übersetzt. Oberhalb aller Bergspitzen sei es still, in den Bäumen kein Wind zu fühlen, auch die Vögel seien ruhig, und bald werde man tot sein. Alle sahen ihn an. | Fertig, sagte Humboldt. | Ja wie, fragte Bonpland. | Humboldt griff nach dem Sextanten.«

[Kehlmann, Daniel: Die Vermessung der Welt. Roman. Reinbek bei Hamburg 2005, S. 128.]


Schlegel: Das Sonett:

»Zwei Reime heiß’ ich viermal kehren wieder,
Und stelle sie, getheilt, in gleiche Reihen,
Daß hier und dort zwei eingefaßt von zweien 
Im Doppelchore schweben auf und nieder.

Dann schlingt des Gleichlauts Kette durch zwei Glieder
Sich freier wechselnd, jegliches von dreien.
In solcher Ordnung, solcher Zahl gedeihen
Die zartesten und stolzesten der Lieder.

Den werd’ ich nie mit meinen Zeilen kränzen,
Dem eitle Spielerei mein Wesen dünket,
Und Eigensinn die künstlichen Gesetze.

Doch, wem in mir geheimer Zauber winket,
Dem leih’ ich Hoheit, Füll’ in engen Gränzen.
Und reines Ebenmaß der Gegensätze.«

[Schlegel, August Wilhelm: Das Sonett. In: August Wilhelm von Schlegel’s Poetische Werke. Herausgegeben von Eduard Böcking. Dritte, sehr vermehrte Auflage. Band 1. Leipzig 1846, S. 304.]


Goethe, Johann Wolfgang: Natur und Kunst:

»Natur und Kunst sie scheinen sich zu fliehen,
Und haben sich, eh man es denkt, gefunden;
Der Widerwille ist auch mir verschwunden,
Und beide scheinen gleich mich anzuziehen.

Es gilt wohl nur ein redliches Bemühen!
Und wenn wir erst, in abgemess’nen Stunden,
Mit Geist und Fleiß, uns an die Kunst gebunden;
Mag frei Natur im Herzen wieder glühen.

So ist’s mit aller Bildung auch beschaffen.
Vergebens werden ungebundne Geister
Nach der Vollendung reiner Höhe streben.

Wer Großes will muss sich zusammenraffen.
In der Beschränkung zeigt sich erst der Meister,
Und das Gesetz nur kann uns Freiheit geben.«

[Goethe, Johann Wolfgang: [Natur und Kunst, sie scheinen sich zu fliehen]. In: Goethe, Johann Wolfgang: Sämtliche Werke nach Epochen seines Schaffens. Münchner Ausgabe. Herausgegeben von Karl Richter in Zusammenarbeit mit Herbert G. Göpfert, Norbert Miller und Gerhard Sauder. Band 6.1: Weimarer Klassik. 1798-1806 (1). Herausgegeben von Victor Lange. München – Wien 1986, S. 780. ]


Goethe, Johann Wolfgang: Chinesisch-Deutsches Jahres:

»Der Pfau schreit hässlich, aber sein Geschrei
Erinnert mich ans himmlische Gefieder,
So ist mir auch sein Schreien nicht zuwider.
Mit Indischen Gänsen ist’s nicht gleicherlei,
Sie zu erdulden ist unmöglich:
Die Häßlichen sie schreien unerträglich.«

[Goethe, Johann Wolfgang: Chinesisch-Deutsches Jahres- und Tageszeiten (IV). In: Goethe, Johann Wolfgang: Sämtliche Werke nach Epochen seines Schaffens. Münchner Ausgabe. Herausgegeben von Karl Richter in Zusammenarbeit mit Herbert G. Göpfert, Norbert Miller, Gerhard Sauder und Edith Zehm. Band 18.1: Letzte Jahre. 1827-1832 (1). Herausgegeben von Gisela Henckmann und Dorothea HölscherLohmeyer. München – Wien 1977, S. 17.]