„Ich nehm’ dich bei der Hand, zeig dir das Märchenland“ – Die mediale Adaption der Grimmschen Märchen durch die Kinderserie SimsalaGrimm von 1999 wirft die Frage auf, ob diese mit der als ‚tradiert‘ geltenden Vorlage der Kinder- und Hausmärchen bricht oder diese nur modernisiert. Das vorliegende wissenschaftliche Poster analysiert und hinterfragt die Veränderungen von Motiven, Figuren und Handlungsstrukturen. Dabei wurden diese hinsichtlich einer Umdeutung innerhalb der Kategorien des Märchenpersonals, der Darstellung von Gewalt sowie der Etablierung (neuer) Werte und Moralvorstellungen untersucht.

Als Fallbeispiel dient die entsprechende SimsalaGrimm-Folge, die das Märchen Der Wolf und die sieben Geißlein thematisiert. SimsalaGrimm hat einige Elemente aus den Märchen der Brüder Grimm verändert und eigene hinzugefügt. Yoyo und Doc Croc spielen eine bedeutende Rolle bei dieser Neugestaltung, indem sie die Handlung begleiten und beeinflussen. Dadurch erhalten die alten Märchen einen neuen Anstrich. Gewalttätige Szenen werden durch mildere Alternativen ersetzt, Mörder erhalten in der Simsala-Welt eine zweite Chance und es werden neue Werte vermittelt. Die Interpretation der Kinderserie ist unserer Meinung nach daher eine eigenständige, kindgerechte und modernisierte Transformation des literarischen Vorbilds.

(Zoomen, um das Poster zu vergrößern)