Sonett
(n.), aus dem Italienischen stammende Gedichtform, Grundform: 14 Verszeilen, gegliedert in zwei vierzeilige Quartette als ›Aufgesang‹ mit nur zwei Reimen (umarmender Reim: abba abba oder Kreuzreim: abab abab) und zwei dreizeilige Terzette als ›Abgesang‹ mit urspr. ebenfalls nur zwei Reimen (cdc dcd). Dem Aufbau korrespondiert die innere Struktur von These (1. Quartett), Antithese (2. Quartett) und Synthese (Terzette); der Vers ist urspr. und meist ein Endecasillabo bzw. fünfhebiger Jambus, im Frz. und dt. Sonetten des Barock jedoch auch der Alexandriner. Die Reimschemata wurden, v.a. in den Terzetten, früh variiert; als ›deutsches Sonett‹ gilt die Erweiterung der Quartette auf vier Reime (abba cddc oder abab cdcd). Neben dieser strengen, ›petrarkistischen‹ Sonettform gibt es das englische oder Shakespeare-Sonett, das aus drei kreuzweise gereimten Quartetten und einem abschließenden Reimpaar, dem Couplet, besteht: abab cdcd efef gg.