Intertextualität
(f.), Bezug von Texten auf andere Texte. Der Begriff Intertextualität bezeichnet a) intentionale, d.h. vom Autor bewusst hergestellte Anspielungen eines Textes auf andere Texte sowie Textformen wie Parodie oder Travestie, die auf best. andere Texte oder Textgattungen Bezug nehmen; b) in der jüngeren Forschung jedoch im Sinne Julia Kristevas im Anschluss an Michail Bachtins Begriff der Dialogizität eine Qualität aller literarischen Texte, die im Kontext des Poststrukturalismus gerade die Vorstellung einer Autorintention und der Einheit und Abgeschlossenheit des einzelnen literarischen Werkes unterminiert (vgl. Tod des Autors). Nach Kristeva ist jeder Text ein Mosaik von Zitaten als Absorption und Transformation eines anderen Textes. Vgl. auch Transtextualität.